Spaziergang mit M
Im Rahmen der ORF-Lange Nacht der Museen 2025
In einem performativem Spaziergang bewegt sich Anne Glassner vom öffentlichen Raum langsam in den Ausstellungsraum, gestärkt von zwei Begleiter*innen: ihrem Atem und einer Luftmatratze. Glassner spaziert wörtlich zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmung, indem sie sich in achtsamen Schritten den Übergängen ihrer Bewusstseinszustände hingibt. Der fiktive Dialog mit ihrer Matratze ist dabei mit dem Themenfeld des Schlafens verknüpft, das in seiner Durchlässigkeit auch mit politischen Inhalten – Schlafen als Konsumverweigerung, Schlafen in Sicherheit als Privileg oder der ausbleibende Schlaf helfender, obdachloser, arbeitender oder verletzter Körper – aufgeladen ist. An dieser Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und Intimität lauschen wir also einer Imitation unseres eigenen Atems im Raum, wiedergegeben in Übersetzung der vermeintlich atmenden Luftmatratze. Es ist das Echo einer Verbindung zwischen uns atmenden Wesen und Zeugnis der schwierigen Übung, Atem- und Lebenskontrolle bewusst gehen zu lassen.
Auszug aus dem Text von Andrea Kopranovic